Übungen auf Wortebene

Das Wortmaterial von AudioLog 4 umfasst 1425 reale Wörter in der standard deutschen Aussprache, sowie 843 Nonsenswörter, die mit den häufigsten Aussprachefehlern (Lautverwechslungen, interdentale und laterale Lautbildung) aufgenommen wurden. In den Übungen zur Förderung der phonematischen Diskrimination befinden sich zur Zeit 876 Minimalpaare. Die Sprachaufnahmen stehen sowohl in Frauen-, als auch in Männerstimme zur Verfügung. Das gilt für die Nonsenswörter nicht, weil diese nur in Männerstimme vorhanden sind.

Dieses Material wird in 24 verschiedenen Übungen verwendet:

Gleich oder verschieden?
In dieser Übung ertönen zwei Wörter nacheinander. Der Patient soll - je nachdem, ob sie gleich oder verschieden waren, - auf das Gleichheitszeichen oder auf das durchgestrichene Gleichheitszeichen klicken.

Identifikation
AudioLog bietet Wörter durch Zufallsgenerator immer wieder neu gemischt an. Der Patient soll die Wörter erkennen und den entsprechenden Bildern oder Schriftbildern zuordnen. Es können auch mehrere Wörter nacheinander abgespielt werden. Auswahlmenge und Stimuli sind zwischen 1 und 12 einzustellen.

Wortgedächtnis - Anziehspiel
Auf dem Bildschirm erscheint eine Kinderfigur, die vom Patienten "angezogen werden soll", indem er die von dem Computer vorgesprochenen Kleidungsstücke anklickt. Es stehen zwei Figuren, Rita und Peter zur Verfügung. Die Länge der Wortreihen ist zwischen 1 und 5 einzustellen.








Wortgedächtnis - Einkaufsspiel
Es ist die beliebte spielerische Wortgedächtnisübung aus der Vorversion von AudioLog, allerdings mit erheblicher Erweiterung der Anzahl der "Waren" und zusätzlich mit der Möglichkeit, die Auswahlmenge zu bestimmen.
Der Patient soll die Sachen per Mausklick "aus dem Regal" nehmen, die er vorher gehört hat. Bei Erfolg erscheinen die Waren auf dem Band an der Kasse. Die Länge des "Einkaufszettels" ist zwischen 1 und 5 einzustellen.

Wortgedächtnis - Freie Wortlisten
Diese Übung benutzt nach verschiedenen Kriterien (Themen und Wortlänge) zusammengestellte Wortlisten für die Förderung des auditiven Gedächtnisses. Die Aufgabe des Patienten ist, die Bilder bzw. Schriftbilder anzuklicken, die den gehörten Wörtern entsprechen. Die Anzahl der Stimuli ist zwischen 1 und 12, die der Auswahlmenge ist zwischen 2 und 12 einzustellen.

Zahlengedächtnis - Telefonspiel
Zahlengedächtnisübung in der Form eines Telefonspiels: der Patient soll sich eine "Telefonnummer" merken und anschließend "wählen". Die Länge der Telefonnummer ist zwischen 1 und 10 Ziffern eingzustellen.

Memory
Ein klassisches Memoryspiel mit Wortlisten, die nach Lauten und ihren Position im Wort (Anlaut, Inlaut und Auslaut) zusammengestellt wurden. Wenn der Patient aufgefordert wird, die Wörter nachzusprechen, kann diese Übung nebenbei eine nützliche Hilfe bei der Festigung und Automatisierung neu gewonner Laute in der Dyslalietherapie leisten. Die Kärtchen erscheinen zunächst verdeckt auf dem Bildschirm. Beim Anklicken einer Karte ertönt ein Wort. Wenn der Patient ein Paar findet, wird die Karte "umgedreht" und das Paar scheidet aus dem Spiel aus.

Sequenzen
In dieser Übung generiert der Computer Wortreihen aus den vom Therapeuten bestimmten Wörtern. Der Patient soll die Wortreihe richtig erfassen und der entsprechenden bildlichen Darstellung zuordnen.

Diskrimination - Minimalpaare
Die Fähigkeit, ähnlich klingende Sprechlaute im Wort zu identifizieren, gehört zu den schwierigsten und folglich auch störungsanfälligsten Teilleistungen der zentralen Hörverarbeitung. Kinder mit Lautdifferenzierungsschwäche oder partieller Lautagnosie sind nicht in der Lage, feine Unterschiede zwischen Phonemen wie z.B. k und t (Kopf - Topf) eindeutig wahrzunehmen. Diese Beeinträchtigung lässt sich durch den Einsatz von Minimalpaaren (Wortpaare, deren Klanggestalt sich an einem einzigen Phonem unterscheidet) relativ gut beeinflussen.
Die Übungen für die phonematische Diskrimination greifen auf eine umfangreiche Sammlung an Minimalpaaren zurück. Sie beinhaltet 876 Wortpaare, die nach phonologischen Kriterien in 64 verschiedene Listen eingeordnet wurden. Bei Lautpaaren, bei denen die Menge des Wortmaterials es erlaubt hat, wurden die Wörter nach Position des Ziellautes (Anlaut, Inlaut, Auslaut) weiter unterteilt.
Übungsablauf: Der Patient sieht auf dem Bildschirm die grafische oder schriftliche Darstellung eines Minimalpaares. Gleichzeitig hört er eines der Worte. Er soll nun mit der Maus auf das Bild klicken, das zum gehörten Wort gehört.

Diskrimination - Richtig oder falsch?
Diese Übung stellt eine andere Übungsform für die phonematische Diskrimination dar. Die Übung greift auf die Minimalpaarensammlung von AudioLog (876 Wortpaare) zurück. Übungsablauf: Es wird die grafische oder schriftliche Darstellung eines Objekts (z. B. Topf) gezeigt, und dazu ertönt entweder das entsprechende Wort, oder ein ein anderes Wort, das sich von Topf an einem einzigen Phonem unterscheidet, also damit ein Minimalpaar bildet. Beim Beispiel geblieben: das Wort "Kopf". Der Patient soll - je nach dem, ob gezeigter und gesprochener Begriff übereinstimmen oder nicht, - auf das entsprechende Symbol klicken.

Diskrimination - Gleich oder verschieden?
Diese Übung ist eine weitere Übungsform für die phonematische Diskriminationsfähigkeit. Die Übung wird mit Minimalpaaren (876 Wortpaare) durchgeführt. Es werden zwei Wörter nacheinander exponiert: entweder das gleiche Wort zweimal, oder zwei unterschiedliche Wörter, die ein Minimalpaar bilden. (Beispiel: Topf und Topf, oder Topf und Kopf) Der Patient soll - je nachdem, ob die Wörter gleich oder verschieden waren, - auf das Gleichheitszeichen oder auf das durchgestrichene Gleichheitszeichen klicken.

Diskrimination - Memory
Ein Memoryspiel mit Minimalpaaren für die Förderung der Phonematischen Diskriminationsfähigkeit. Der Spieler muss immer das gleiche Wort finden, wobei das andere Element des Minimalpaares auch mit im Spiel ist.
Die Kärtchen erscheinen zunächst verdeckt auf dem Bildschirm. Beim Anklicken einer Karte ertönt ein Wort. Wenn der Patient ein Paar findet, wird die Karte 'umgedreht' und das Paar scheidet aus dem Spiel aus.

Diskrimination - Nonsenswörter
Diese Übung, die in ihrer Spielhandlung mit der Übung "Richtig oder falsch?" übereinstimmt, beinhaltet 843 Nonsenswörter, die aus existierenden Wörtern abgeleitet wurden. Dabei wurden sie entsprechend den häufigsten Formen der Dyslalie (Laut- verwechslungen, Reduktion von Konsonantenhäufungen, interdentaler Sigmatismus, lateraler Sigmatismus) entstellt.
Übungsablauf: Der Patient sieht ein Bild oder Schriftbild und hört dessen Bezeichnung, die entweder richtig oder falsch gesprochen wird. Er muss nun auf eines der Symbole (grünes Häkchen = richtig, durchgestrichenes Feld = falsch) klicken.

Silben zählen
"Silben zählen" ist eine Übung für die Verbesserung der wortanalytischen Fähigkeiten. Für die Übung stehen alle Wörter (1425) in AudioLog zur Verfügung.
Übungsablauf: Der Patient sieht ein Bild oder Schriftbild und hört das passende Wort. Er muss feststellen, aus wie viel Silben das Wort besteht.









Laute zählen
"Laute zählen" ist ebenfalls eine Übung für die Verbesserung der wortanalytischen Fähigkeiten auf phonematischer Ebene. Für die Übung stehen in AudioLog 4 1254 Wörter zur Verfügung.
Übungsablauf: Der Patient sieht ein Bild oder Schriftbild und hört das passende Wort. Er muss feststellen, aus wie viel Sprechlauten das Wort besteht. Achtung! In dieser Übung werden Sprechlaute und nicht Buchstaben gezählt. In diesem Sinne ist die richtige Zahl z.B. bei dem Wort Affe 3 und nicht 4.

Lautsuche
Mit "Lautsuche" wird die Wortanalyse geübt. Der Patient soll einzelne Laute im Wort identifizieren und feststellen, ob der Ziellaut im Wort vorhanden ist oder nicht. Für die Übung stehen in AudioLog 4 1226 Wörter zur Verfügung.
Übungsablauf: Es wird ein Bild und das dazu passende Wort exponiert. Je nachdem, ob der gesuchte Laut im Wort enthalten oder nicht enthalten ist, soll der Patient auf eines der beiden selbsterklärenden Symbole klicken.

Lautentscheidung
Bei dieser Übung wird ein Lautpaar bestimmt, und dann ertönen Wörter, die entweder den einen oder den anderen Laut aus dem Lautpaar beinhalten. Für die Übung stehen 32 vorbereitete Lautpaare zur Auswahl, die nach den häufigsten Lautverwechslungen zusammengestellt wurden. Der Patient muss den Ziellaut heraushören und auf den entsprechenden Buchstaben klicken. Unter den Buchstaben befinden sich kleine Lautsprechersymbole. Wenn man sie anklickt, ertönt der jeweilige Laut, der zum Buchstaben gehört.






Lautposition im Wort
In dieser Übung muss der Patient die Position des Ziellautes im Wort bestimmen und auf das entsprechende Symbol klicken. Es gibt drei Positionen: Anlaut, Inlaut und Auslaut. Als Erinnerung kann der Ziellaut durch Anklicken des kleinen Lautsprechersymbols unter dem Bild immer wieder angehört werden.








Wortsynthese
In dieser Übung werden Sprechlaute zu Wörter synthetisiert. Der Patient hört einzelne Laute in kurzen Abständen, die er zu einem Wort zusammenfügen und dem passenden Bild bzw. Schriftbild per Mausklick zuordnen soll.

Signal-Rausch-Wahrnehmung
Der Patient hört ein Wort, das mit einem Störschall unterlegt wurde. Das Wort soll verstanden und zum entsprechenden Bild oder Schriftbild per Mausklick zugeordnet werden.

In der Übung sind alle vorhandenen Wörter mit allen Störgeräuschen frei variierbar. Es stehen 34 Störgeräusche zur Verfügung:
Applaus, Bach im Wald, Bahnhof, Büro, Discolärm, Fluglärm, Fußballstadion, Hühnerhof, Kinder plantschen, Kindergeburtstag, Cocktailparty, Maschine, Mensa, Musik: Bass, Musik: Country, Musik: dynamisch, Musik: ruhig, Musik: Trommel, Oktoberfest, Popkornmaschine, Presslufthammer, Pressmaschine, Regen, Sägen, Schritte, Schulhof, Schwimmhalle, Sendersuche am Radio, Schulsport, Stadtpark, Stimmengewirr, Tennisspiel, Volksfest, Zähneputzen

Das Störgeräusch ist ohne Unterbrechungen, kontinuierlich zu hören, wodurch eine lebensnahe Übungssituation erreicht wird.

Dichotisches Gehör
In dieser Übung hört der Patient zwei Wörter gleichzeitig von links und rechts. Seine Aufgabe ist, den gehörten Wörtern entsprechende Bilder oder Schriftbilder in der Auswahlmenge zu finden. Für die Übung stehen 21 vorbereitete Wortlisten, die nach Themen, Wortlänge und Klanggestalt zusammengestellt wurden.
Die Lautstärke der beiden Kanäle ist getrennt regelbar. Diese Übung soll möglichst mit Kopfhörer durchgeführt werden.

Aufmerksamkeit - Vigilanz
Der Computer bestimmt ein Zielwort und spielt anschließend per Zufall Wörter ab. Während dessen sieht der Patient "die Rückseite" von Karten, die bei jedem Wort - wie am Laufband - weiter verschoben werden. Wenn das Zielwort ertönt, soll der Patient entweder per Mausklick oder per Drücken der Leertaste ein Signal geben. Danach wird das aktuelle Wort gezeigt und es erfolgt das Feedback. Wenn der Patient bei einem falschen Wort Signal gibt oder es versäumt, Signal zu geben, wird die Übung mit dem gleichen Wort als Zielobjekt fortgesetzt.

Richtungshören
Für diese Übung muss der Computer über ein 4-Kanal-Soundsystem verfügen. Der Patient hört ein Wort aus einer der vier möglichen Richtungen (vorne links und rechts, hinten links und rechts), und er muss auf den Lautsprecher klicken, aus dessen Richtung der Ton gekommen ist.

Selbsthören
Mit dieser Übung hat der Patient die Möglichkeit, seine eigene Aussprache in Form des Spiels "Richtig oder falsch" zu beurteilen. Bevor die eigentliche Übung gestartet werden kann, muss natürlich eine Aufnahme mit dem Patienten erstellt werden. Dazu stehen 136 vorgefertigte Wortlisten zur Verfügung, die nach Laut und Lautposition im Wort zusammengestellt wurden. Die Aufnahme erfolgt sehr einfach mit dem eigenen Aufnahmegäret von AudioLog. Bei der Erstellung der Aufnahmen wird der Anwender Schritt für Schritt geführt. Die Aufnahmen werden gespeichert und archiviert, so dass man auf sie später auch zurückgreifen kann. Dadurch kann die Übung "Selbsthören" nicht nur als Übung, sondern auch als Werkzeug für die Festhaltung des Therapieverlaufs und die Qualitätskontrolle in der Therapie verwendet werden.



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